Erkrankungen der Prostata
Prostatakarzinom
Nach radikaler Tumoroperation liegt das Hauptaugenmerk auf der Behandlung der direkten postoperativen Folgen. Die häufigste Komplikation der Operation ist die Harninkontinenz. Zur Behebung dieses Zustandes erlernt der Patient Techniken des Beckenbodentrainings, angeleitet durch ein optimal geschultes Team von Physiotherapeuten und unterstützt durch Geräte auf dem neusten Stand der Technik. Uns steht ein videoendoskopischer Arbeitsplatz zur invasiven videoendoskopischen Biofeedbacktherapie, sowie spezieller „PelvicTrainer“ zur Verfügung. Dieses Gerät erlaubt eine nichtinvasive Biofeedbacktherapie des Schließmuskelapparates auf Grundlage neuester Technik. Der Therapieerfolg des Kontinenztrainings wird mehrmals wöchentlich mittels eines standardisierten Pad Tests, nach der im Haus entwickelten Wildunger Stadien Einteilung, überprüft und das Therapiekonzept an die Entwicklung der Kontinenzsituation angepasst.
Darüber hinaus können wir die erektile Dysfunktion mittels aktiver Beratung und Therapie behandeln. Wir zeigen Ihnen in eigens terminierten Einzelgesprächen (wenn gewünscht und möglich auch mit Partner/in) die Möglichkeiten, die sich Ihnen nach nerverhaltender (potenzerhaltender) oder auch nicht nerverhaltender Operation bieten. Falls Sie dies wünschen, können Sie bestimmte invasive Techniken, wie beispielsweise die Schwellkörperinjektionstherapie (SKAT), unter ärztlicher Anleitung erlernen.
Nach Bestrahlungen der Prostata, von außen oder von innen (Brachytherapie), können Blasenfunktions- bzw. Darmfunktionsstörungen oder Erschöpfungssyndrome auftreten. Diese werden in der Klinik am Kurpark multimodal (Ärzte, Psychologen, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten) behandelt. Insbesondere bieten wir ein spezielles Diagnostik- und Therapieprogramm zur Behandlung des Fatique-Syndroms (Erschöpfungssyndrom) an.
Prostataadenom
Nach operativer Therapie gutartiger Vergrößerungen der Prostata, wie beispielsweise transurethraler Resektion oder offen chirurgischer Enukleation des Adenoms (z.B. Enukleation nach Freyer), lehnt sich die rehabilitative Therapie entsprechend den Beschwerden des Patienten an das Therapieschema der operativen Therapie des Prostatakarzinomes an. Hauptkomplikationen sind auch hier die Harninkontinenz, insbesondere nach offener Operation, sowie die möglichen Einschränkungen der Sexualfunktion.
Chronische Prostatitis/LUTS/ Beckenschmerzsyndrom
Diese chronischen Krankheitsbilder können hier gut behandelt werden. Die Therapie beinhaltet, je nach Ausprägung und Stadium der Erkrankung, spezielle Labordiagnostik, Urindiagnostik, bis hin zu urodynamischen Untersuchungen. Therapeutische Ansätze sind Wärmetherapien, das Erlernen von Entspannungstechniken, Blasentraining und Verhaltensmodifikationen.